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Selen

Selen - ein ganz besonderes Spurenelement

Mineralstoffe (Spurenelemente) spielen in den unterschiedlichsten Stoffwechselprozessen, die in unserem Körper stattfinden, als Kofaktoren von Enzymen eine wichtige Rolle. Sind diese nicht oder nur in unzureichendem Maße vorhanden, kann es zu Störungen in den verschiedensten Organsystemen kommen.

Selen ist ein Spurenelement, das der Körper nicht selber herstellen kann und somit über die Nahrung zugeführt werden muss.

Es ist zwar mit einem Gesamtkörperbestand von etwa 10–20 mg ein relativ seltenes Element, so lassen sich dennoch, durch Selenmangel bedingt, immer wieder Störungen wie eine verminderte kognitive Leistungsfähigkeit oder eine erschwerte Bewältigung von oxidativem Stress (schädigende Stoffe in einer Zelle können nicht mehr ausreichend beseitigt werden) beobachten.

Auch ein Mangel an bestimmten selenhaltigen Enzymen, die bei Selenmangel nicht mehr in ausreichender Menge gebildet werden können aber sehr wichtig für die Aktivierung der Schilddrüsenhormone sind, kann es zu einer verminderten Wirkung der Schilddrüsenhormone an den Körperzellen kommen.

Selen besitzt aber nicht nur eine ausgezeichnete antioxidative Wirkung sondern auch die Fähigkeit, Schwermetalle, wie zum Beispiel Quecksilber, Cadmium, Aluminium, Blei oder auch Arsen an sich zu binden.

Darüber hinaus unterstützt dieses Spurenelement das Immunsystem vor allem bei der Abwehr von Bakterien und Viren, ist gut für unsere Stimmungslage und unentbehrlich für unsere Schilddrüse.

Inzwischen geht man auch davon aus, dass es bei einem niedrigen Selenspiegel zu einem zwei- bis sechsfach höheren Krebsrisiko für z.B. Leberkrebs kommen kann.

Eine ausreichende Versorgung mit Selen über pflanzliche Lebensmittel ist in unserer heutigen Zeit, in der die Böden häufig übersäuert und ausgelaugt sind, allerdings schwierig geworden, so dass wir von einer Selenarmut sprechen können. Besonders gefährdet sind sowohl Veganer, möglicherweise Vegetarier wie auch Menschen, die über eine längere Zeit künstlich ernährt werden müssen.

Selen und die Schilddrüse

Selen hat einen großen Einfluss auf das reibungslose Funktionieren unserer Schilddrüse. Die Schilddrüse ist für unseren Stoffwechsel bei unendlich vielen Vorgängen im Körper unentbehrlich und produziert die Schilddrüsenhormone (T4, T3). Dieses kann sie aber nur leisten, wenn genügend Selen vorhanden ist. Selen macht aber noch mehr, es schützt auch unser Schilddrüsengewebe vor Entzündungen und vor Oxidation.

Wenn die Selenspeicher  gut gefüllt sind, kann auch eine chronisch entzündete Schilddrüse positiv beeinflusst werden. Studien haben belegt, dass Selen die Bildung von Autoantikörpern sowie Entzündungen reduzieren kann.

Selen und die Stimmung

Selen hat die positive Eigenschaft, unsere Stimmung aufzuhellen. Menschen mit niedrigen Selenspiegel sind häufig von Ängstlichkeit und Selbstzweifel geprägt. Sie fühlen sich müde, antriebslos und können sich schlecht auf wichtige Dinge konzentrieren.

Warum das so ist, lässt sich ganz einfach erklären:

  • Auch unser Gehirn profitiert von der antioxidativen Wirkung des Selens und somit von der Beseitigung von freien Radikalen.
  • Selen kann auch mit seiner Eigenschaft, Schwermetalle binden zu können, punkten. Schwermetalle im zentralen Nervensystem sorgen dafür, dass der Gehirnstoffwechsel sich verändert und der Betroffene möglicherweise unter neurologischen oder psychischen Veränderungen leidet. Hier ist die Gabe von Selen ein wichtiges und hilfreiches Element, das auch begleitend im Rahmen einer Schwermetallausleitung gegeben werden kann.
  • Selen ist ein wichtiger Baustoff, der bei der Bildung u.a. von Serotonin ein Rolle spielt. Serotonin wird als das Glückshormon beschrieben, was für die innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit steht.

In welchen Lebensmitteln finde ich Selen?

Selenreiche Lebensmittel sind

  • Fleisch, Innereien (Niere 1200 µg/100 g, Leber 800 µg/100 g),
  • Fisch, Meeresfrüchte,
  • Milch (30 µg/1000 g), Käse (60 µg/100 g), Eier (40 µg/100 g),
  • Pilze,
  • Getreideprodukte (40 µg/100 g) und Hülsenfrüchte.

Rund 28 % der Selenaufnahme stammt aus Fleisch, insbesondere Schweinefleisch; rund 16 % aus Eiern. Regionen mit besonders niedrigem Gehalt von Selen im Boden sind Teile von Skandinavien, China und Neuseeland. Die traditionelle japanische Ernährungsweise mit viel Fisch und Reis gilt als selenreich.
Einen besonders hohen Selengehalt haben Paranüsse (Angaben variieren zwischen 800 µg/100 g und 8300 µg/100 g), in denen das Selen zugleich eine hohe Bioverfügbarkeit hat.

 (Angaben aus Wikipedia)

Der Gehalt in pflanzlichen Lebensmitteln variiert je nach Anbaugebiet stark, da er vom Selengehalt der Böden abhängig ist. In Europa sind die Böden weniger reich an Selen als z. B. in den USA. So sind Getreidepflanzen und Produkte daraus in den USA eine gute Möglichkeit, Selen zu sich zu nehmen. In Europa stellen dagegen eher tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Eier eine zuverlässige und konstante Selenquelle dar, da Tierfutter in der Europäischen Union mit Selen angereichert werden darf.

Wie finde ich heraus wie hoch mein Selenspiegel ist?

Selen wird im sogenannten Vollblut gemessen. Sie kommen ganz einfach zur Blutentnahme in meine Praxis und wir nehmen eine kleine Menge Blut ab. Oder aber auch können die Werte mit Hilfe einer Spektral-Analyse gemessen werden die ich in meiner Praxis anbiete. Die Selen-Werte sollten zwischen 85 und 147µg/l liegen. Falls wir bei Ihnen ein Defizit finden sollten, bekommen Sie individuell die passende Supplementierung.

Selen ist kein Spurenelement was man einfach so supplementieren sollte, bei einer Überdosierung können toxische Reaktionen auftreten!